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Blasenschwäche ist kein unabwendbares Schicksal. Tatsache ist vielmehr, dass heute erfolgversprechende und praktikable Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die den Betroffenen Hilfe, vielfach sogar die vollständige Wiedererlangung der Kontrolle der Blasenfunktion ermöglichen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich Betroffene zu einem vertrauensvollen Gespräch mit ihrem Arzt oder Ihrer Aerztin entschliessen und Beschwerden und Symptome konkret schildern. Nur so lassen sich die Krankheitsursachen abklären und eine den individuellen Bedürfnissen angepasste Behandlung vorschlagen und einleiten, damit wieder ein normales, unbeschwertes Leben möglich wird. Voraussetzung für
eine erfolgreiche Behandlung ist eine einfache Basisdiagnostik, die, neben
der üblichen Befragung mit körperlicher Untersuchung und Urinuntersuchunge
(zum Ausschluss einer Harnwegs- beziehungsweise einer Blasenentzündung),
eine Restharnbestimmung und ein Miktionsprotokoll (über zwei bis drei
Tage) umfassen sollte, damit die Inkontinenzform ermittelt werden kann.
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Ist eine Harnwegsinfektion die Ursache der Beschwerden, wird eine Antibiotikabehandlung helfen. Unterstützend wirkt die gezielte Flüssigkeitszufuhr mit begleitendem Blasentraining, sowie allenfalls eine lokale Östrogentherapie sowie Massnahmen, die das Risiko einer Neuinfektion reduzieren und die Selbstheilung fördern. Bei Vorliegen einer
Stressinkontinenz kann ein spezielles, konsequent durchgeführtes Beckenbodentraining
sowie der Einsatz von Medikamenten Scheidenpessaren, als trainings-unterstützende
Massnahme zu einer deutlichen Besserung, wenn nicht gar Heilung der Blasenprobleme
führen. Bei bestehendem Hormonmangel in den Wechseljahren lässt sich die dünn gewordene Schleimhaut durch lokal anzuwendende östrogen- und fetthaltige Präparate wieder regenerieren. Sollten sich damit keine nennenswerten Erfolge einstellen, kann der Arzt eine operative Behandlungsmethode empfehlen. Dies kann dann sinnvoll sein, wenn der Urininkontinenz anatomische Veränderungen (Blasen-, oder Gebärmuttersenkung) zugrunde liegen. Das Symptom der hyperaktiven Blase mit häufigen Toilettengängen, plötzlich auftretendem starkem Harndrang und dem unwillkürlichen Verlust grösserer Urinmengen, lässt sich gezielt durch den Einsatz von Medikamenten (Anticholinergica) behandeln, die beruhigend und entspannend auf die überaktive Blasenmuskulatur einwirken. Hier stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die der Arzt individuell (patientengerecht) einsetzen wird. Nebenwirkungen, wie Mundtrockenheit, die gelegentlich beobachtet werden, lassen sich durch Auswahl des Präparates und Dosisanpassungen mildern. Neben dem gezielten Trink- und Blasentraining zum Schutz vor Blasenentzündungen, kann auch der Einsatz östrogenhaltiger Präparate (Lokaltherapie oder Hormonersatztherapie mit Pflastern oder Tabletten) bei Frauen in der Menopause erfolgreich sein. Eine Überlauf-Inkontinenz als Folge einer Prostatavergrösserung muss gründlich abgeklärt und anschliessend medikamentös oder chirurgisch behandelt werden. In dieser Situation sind die oben erwähnten Anticholinergica kontraindiziert. |
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